Der Umzug aus einem grossen Bauernhaus in eine 2½-Zimmer-Seniorenwohung ist ein grosser Schritt. Erika Stadler hat Ende Dezember 2023 von Dünnershaus nach Sulgen gezügelt und schildert, wie sie diesen neuen Lebensabschnitt angegangen ist.
Eine strahlende Frau Stadler öffnet die Türe zu ihrer 2½-Zimmerwohnung im dritten Obergeschoss der Seniorenwohnungen an der Rebbergstrasse 2 in Sulgen. Die helle Wohnung ist hübsch eingerichtet. Die Möbel sind im Topzustand, wie sie der Dorfschreiner vor über 60 Jahren hergestellt hat. Bilder und Pflanzen sind wohnlich arrangiert – nichts deutet darauf hin, dass Frau Stadler erst vor einem guten Monat diese Wohnung bezogen hat. «Ich fühl mich do dihai und wohl», betont die neue Mieterin, welche eine sehr bewegte Zeit hinter sich hat. Und trotz vieler skeptischen Reaktionen den Wohnortwechsel bewusst angegangen ist.
«Irgendwann muss ich mal Platz machen»
Sie war sich zeitlebens gewöhnt, auf andere Rücksicht zu nehmen, sagt Frau Stadler. Denn der Landwirtschaftsbetrieb, den sie zusammen mit ihrem Mann bewirtschaftete, war ein Zweifamilienbetrieb. Mit dem Generationenwechsel kamen wieder neue Familienmitglieder hinzu, und damit verbunden gehörten auch immer wieder bauliche Veränderungen zum Leben der Bauersfrau. Früh trug sie sich mit dem Gedanken: «Irgendwann machen wir hier Platz.»
Plötzlich musste es schnell gehen
Der gesundheitliche Zustand ihres Ehemanns verschlechterte sich zusehends. Durch Bekannten-Besuche sammelte das Ehepaar Eindrücke verschiedener Institutionen, aber nur in Sulgen sagte ihr Mann: «Hierhin würde ich auch mitkommen». Frau Stadler reagierte rasch und liess sich auf die Warteliste setzen. Glücklicherweise hatte das Seniorenzentrum Sulgen freie Kapazitäten, als für den Ehemann ein Heimaufenthalt nötig wurde.
Freie Wohnung
Es kam einem Glücksfall gleich, dass sich rasch eine freiwerdende Wohnung anbot. Damit entledigte sie sich der Sorge, den täglichen Weg nach Sulgen auch im Winter gut bewältigen zu können. Auch wenn der rasche Tod ihres Mannes dann die Freude auf den bevorstehenden Umzug überschattete: Erika Stadler ist froh, diese Chance genutzt zu haben – immer mit Unterstützung ihrer Familie. Zeitlebens sei sie nie allein gewesen, sagt sie. Und geniesst es nun, ihren zahlreichen Gästen die wunderbare Aussicht zum Säntis präsentieren zu können.
Regula Friederich
Verwaltung