Menu
Veranstaltungen
Zurück

Erneuerung und Erweiterung wird teurer

Nach vier Jahrzehnten intensiver Nutzung soll das Seniorenzentrum Region Sulgen komplett saniert und erweitert werden. Im Juni 2024 hatten die Mitglieder der Genossenschaft einem entsprechenden Planungskredit zugestimmt. Zwischenzeitlich sind die Bedarfsabklärungen und Planungsarbeiten am Projekt «LebensRaum» fortgeschritten. Die nötigen Investitionen werden höher sein als zunächst erwartet.

Im November 1988 hatte das Seniorenzentrum Region Sulgen seinen Betrieb aufgenommen. Zwischenzeitlich haben sich die Bedürfnisse der älteren Menschen und auch die betrieblichen Anforderungen des Personals verändert. Nach knapp vier Jahrzehnten sind die Pflegezimmer, Aufenthaltsräume und die technische Infrastruktur am Ende ihrer Nutzungsdauer angelangt. Gleichzeitig bewegt sich das Seniorenzentrum seit Jahren an der Kapazitätsgrenze, mit einer Auslastung von annähernd 100 Prozent und einer langen Warteliste.

Grosses Optimierungspotenzial
Nach der Genehmigung des Planungskredits über 880'000 Franken durch die Genossenschafterversammlung im Juni 2024 ernannte der Verwaltungsrat eine Baukommission und einen Bauausschuss und vergab Aufträge an Architekten- und Planerteams. Die Körperschaften führten detaillierte Bedarfsabklärungen durch, vor dem Hintergrund der zu erwartenden, weiteren Zunahme der Nachfrage nach Betreuungsplätzen, aber auch hinsichtlich der betrieblichen Abläufe. Der Einbezug der Mitarbeitenden offenbarte grosses Optimierungspotenzial an der bestehenden Infrastruktur.

Beitrag an zusätzliche Pflegeplätze
Ebenfalls miteinbezogen wurden die Bedarfsgemeinden im Einzugsgebiet des Seniorenzentrums. Weil nicht alle Gemeinden selbst über ausreichend Pflegeplätze verfügen, wurden sie gebeten, ihren Bedarf gegenüber dem Seniorenzentrum Region Sulgen zu äussern bzw. abzutreten. Dies bildete die Berechnungsgrundlage für die Bettenplanung und somit die Erweiterung des Seniorenzentrums. In den Gemeinden steigt der Bedarf an Pflegeplätzen bis 2035 um 128 Betten; das Seniorenzentrum Region Sulgen wird seine Kapazitäten deshalb von heute 75 auf 95 Betten erweitern. Die Vorprüfung durch das kantonale Amt für Gesundheit fand statt; das Amt sieht dieser Erweiterung positiv entgegen.

Optimierung führt zu Mehrkosten
Vor der Planungsphase hatte der Verwaltungsrat die Höhe der Investitionen auf 12.5 Mio. Franken geschätzt. Er hat nun im Zuge der Planung entschieden, auch werterhaltende Massnahmen im 2. und 3. Obergeschoss in das Gesamtprojekt aufzunehmen; diese Ausgaben wären sonst im ordentlichen Budget angefallen. Kostensteigernd wirken sich auch betriebliche und technische Zusatz-Anforderungen aus, welche im Vorprojekt noch nicht auf dem Radar waren, etwa ein zusätzlicher Lift, die Belüftung sämtlicher Bewohnerzimmer, die Erweiterung der Küchenanlagen oder Massnahmen zur Erhöhung von Brandschutz und Erdbebensicherheit. Die Anpassungen tragen massgeblich zur nachhaltigen Optimierung des Bauprojektes bei, führen jedoch auch zu einer veränderten Kostenstruktur. Der Verwaltungsrat rechnet nun insgesamt mit einem Volumen von rund 18 Mio. Franken.

Ein halbes Jahr für nochmalige Überprüfung
Im Wissen um den grossen Erneuerungsbedarf hat das Seniorenzentrum in den letzten Jahren bereits namhafte Rückstellungen gebildet. Die solide Eigenkapitalbasis erlaubt eine substanzielle Eigenfinanzierung, wobei die Institution bei der Fremdfinanzierung von der aktuellen Zinsentwicklung profitieren kann. Trotzdem ist angesichts der neuen Rahmenbedingungen eine erneute Überprüfung des Gesamtprojektes erforderlich. Dabei sollen sowohl die Finanzierbarkeit als auch die mittel- und langfristigen finanziellen Auswirkungen auf die Genossenschaft nochmals sorgfältig analysiert werden. Zudem gilt es, den tatsächlichen Bedarf und die Prioritäten nochmals kritisch zu hinterfragen. Der Verwaltungsrat nimmt sich hierfür Zeit und wird den Baukredit an einer ausserordentlichen GV, voraussichtlich im Herbst 2025, beantragen.

 

Das Projekt «LebensRaum» in Kürze

Das Projekt «LebensRaum» ist ein Sanierungs- und Erweiterungsprojekt des Seniorenzentrums Region Sulgen. Es sieht bis 2030 die etappenweise Sanierung aller Etagen vor. Die für ältere Menschen ungeeigneten Balkone sollen zu Gunsten grösserer Zimmer aufgehoben und durch raumhohe Fenster ersetzt werden. Auch möchte die Institution neue Bedürfnisse und Trends rund um das Wohnen im Alter aufnehmen. Ein Annexbau nordöstlich des Gebäudes soll die betrieblichen Abläufe optimieren und die Aufenthaltsqualität des Personals verbessern.

Vor dem Hintergrund einer absehbar stark steigenden Nachfrage nach Pflegeplätzen hat der Verwaltungsrat beschlossen, auf dem bestehenden Grundriss zusätzlichen Raum zu schaffen und eine Etage aufzustocken. Diese zusätzliche Etage, als Holzelementbau ausgeführt, erleichtert den fortwährenden Betrieb des Seniorenzentrums während der Bauphase mit möglichst wenigen Einschränkungen.