22.09.2025
Das Seniorenzentrum Region Sulgen soll saniert und erweitert werden. Am 1. Oktober 2025 befinden die Genossenschafter über einen Baukredit von 15 Mio. Franken. Mit dem Projekt «LebensRaum» reagiert das Seniorenzentrum frühzeitig auch auf den steigenden Bedarf an Pflegeplätzen und auf die veränderten Anforderungen an eine zeitgemässe Betreuung.
Nach der Zustimmung zum Planungskredit im Juni 2024 und intensiver Projektentwicklung ist das Projekt «LebensRaum» bereit für die nächste Etappe. Der Verwaltungsrat beantragt den Genossenschaftern an einer ausserordentlichen Versammlung am 1. Oktober 2025 die Genehmigung des Baukredits über 15 Millionen Franken. Damit soll der Weg frei werden für die umfassendste bauliche Erneuerung in der fast 40-jährigen Geschichte des Seniorenzentrums im Zentrum Sulgens. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 18 Mio. Franken. Darin enthalten sind 3 Mio. Franken für Unterhaltsarbeiten, die unabhängig vom Bauprojekt notwendig geworden wären. Über diesen Anteil wird nicht abgestimmt.
Sanierung und Erweiterung in drei Etappen
Das Seniorenzentrum Region Sulgen wurde 1988 eröffnet und
ist seither ein zentraler Pfeiler der Pflegeversorgung in der Region. Nach
Jahrzehnten intensiver Nutzung sind die Bewohnerzimmer, Aufenthaltsräume und
technischen Anlagen am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Hinzu kommt die stetig
steigende Nachfrage nach Pflegeplätzen, die das Seniorenzentrum seit Jahren an
die Kapazitätsgrenzen bringt.
Mit dem Projekt «LebensRaum» soll die bestehende
Infrastruktur in drei Etappen saniert und erweitert werden. In einer ersten
Phase ist ein Erweiterungsbau vorgesehen, der Platz für Personalräume, eine
Wäscherei, Büros sowie Aufenthalts- und Mehrzweckräume schafft und die
Betriebsabläufe optimiert. Anschliessend wird das Dachgeschoss zurückgebaut, um
das Gebäude mit zwei neuen Geschossen in moderner Holzbauweise aufzustocken. Hier
entstehen zusätzliche Pflegezimmer und flexible Seniorenstudios. In der dritten
Etappe folgt die umfassende Sanierung der bestehenden Pflegeabteilungen,
inklusive der Fassaden und Nasszellen. Mit dem Start der ersten Bauetappe ist
im Frühjahr 2026 zu rechnen. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist bis 2031
vorgesehen.
Ergänzungen gegenüber dem Vorprojekt
Im Laufe der detaillierten Planungsarbeiten hat die
Baukommission in enger Zusammenarbeit mit dem Betrieb und dem Verwaltungsrat
zusätzliche Massnahmen sorgfältig evaluiert, die für die langfristige Qualität
und Sicherheit des Hauses entscheidend sind. Dazu gehören unter anderem ein
dritter Lift, eine Komfortlüftung in sämtlichen Bewohnerzimmern, die
Erweiterung der Küchenanlagen, zusätzliche Terrassenflächen, bauliche
Verbesserungen bei Brandschutz und Erdbebensicherheit sowie eine grössere
Photovoltaikanlage. Diese Anpassungen tragen wesentlich dazu bei, die
Betriebsabläufe zu optimieren, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und die
Nachhaltigkeit der Investition zu sichern.
Gleichzeitig wurden grosse Anstrengungen unternommen, das
Projekt so kosteneffizient wie möglich zu gestalten: Die Baukommission hat
sämtliche Massnahmen einer strengen Prüfung unterzogen und nur jene in die
Planung aufgenommen, die einen langfristigen Mehrwert schaffen oder zukünftige
Unterhaltskosten senken.
Bau unter laufendem Betrieb
Eine besondere Herausforderung liegt darin, die Bauarbeiten
etappenweise unter laufendem Betrieb durchzuführen. Die Baukommission entwickelt
dazu ein Konzept, das die Einschränkungen für die Bewohnerinnen und Bewohner so
gering wie möglich hält. Die lärmintensiven Arbeiten sind zeitlich beschränkt,
und alle Beteiligten werden frühzeitig über Beeinträchtigungen informiert.
Finanzierung nachhaltig gesichert
Die Finanzierung stützt sich auf eine Eigenmittelquote von
25 Prozent und langfristige Hypotheken bei den langjährigen Partnerbanken, der
Raiffeisenbank Mittelthurgau und der Thurgauer Kantonalbank. In den vergangenen
Jahren konnte das Seniorenzentrum Rückstellungen bilden und bestehende
Hypotheken abbauen, was die finanzielle Tragbarkeit zusätzlich stärkt.
Investition in die Zukunft der Pflege
Das Projekt «LebensRaum» trägt den wachsenden Bedürfnissen
der älteren Bevölkerung Rechnung. Mit der Erweiterung steigt die Kapazität des
Seniorenzentrums um 20 auf 95 Pflegeplätze. Zudem entstehen zusätzliche
Angebote wie Seniorenstudios, die flexibel genutzt werden können, sowie neue
Aufenthalts- und Aktivierungsräume. Damit leistet das Seniorenzentrum einen
wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Pflegeversorgung in der
Region Sulgen. Gleichzeitig positioniert sich die Institution als attraktiver
Arbeitgeber mit modernen Arbeitsplätzen und einem zukunftsfähigen
Betriebskonzept.
«Mit unserem Projekt ‹LebensRaum› schaffen wir nicht nur zusätzliche Pflegeplätze, sondern auch eine moderne Infrastruktur, die unseren Bewohnerinnen und Bewohnern ebenso wie unseren Mitarbeitenden zugutekommt», erklärt Verwaltungsratspräsident Dominik Schlumpf.